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Jüdische Zeitreise durch 1700 Jahre Geschichte

Die jüdische Geschichte in Deutschland kommt im Schulunterricht nicht ausreichend vor. Es fehlt die Tiefendimension jüdischer Geschichte. Wir möchten hier Basiskenntnisse zur jüdischen Geschichte Europas vor 1933 und nach 1945 vermitteln.
Jüdische Zeitreise durch 1700 Jahre Geschichte

Kampf um Gleichberechtigung 19. Jh

Kampf um Gleichberechtigung

1791 hatte sich in Frankreich die Idee der Gleichstellung aller Einwohner durchgesetzt: Die Juden wurden nach Leistung eines bürgerlichen Eides ohne Vorbedingungen gleichgestellt. Diese Gleichstellung brachten die französischen Eroberungsheere nach 1792 in die linksrheinischen Gebiete und später nach Nordwestdeutschland.

Emanzipation

Nun mussten die Juden wieder mühsam für ihre Gleichstellung kämpfen. Christliche Kaufleute wollten ihre Privilegien des 18. Jahrhunderts zurück. Juden hatten kein Recht auf freie Niederlassung, sondern Beamte entschieden, wer in einer Stadt zugelassen würde.

Ausblick Italien

1510 vertrieb das kastilische Königspaar Isabella und Ferdinand die Juden aus der südlichen Hälfte Italiens, die sie inzwischen erworben hatten. Viele flohen in den nahegelegenen Balkan und trugen weiter ihre italienischen Familiennamen (Recanati, Pisani etc.). Der Kirchenstaat duldete Juden in Rom sowie in wenigen anderen Orten. Einige Fürsten

Ausblick Maroko

Um 1948 lebten auf dem Gebiet des heutigen Marokko vermutlich an die 250.000 Juden. Sie bildeten die größte jüdische Gemeinschaft in einem islamischen Land. Nach der mündlichen Tradition waren schon Juden zur Zeit des Zweiten Tempels (70 nach der Zeitrechnung) dorthin gekommen. Es ist möglich, dass Stämme zum

Ausblick Osmanisches Reich

Es umfasste bis 1878 mit der Hauptstadt Istanbul und Kleinasien ein großes Gebiet im Balkan und reicht bis zum Irak und in Nordafrika von Ägypten theoretisch bis nach Marokko. Die Juden waren „Schutzverwandte“, d.h. sie durften keine Waffen tragen und mussten für ihren Schutz bezahlen. Sie sollten besondere Kleider und eher dunkle Farben tragen.

Ausblick Palästina – Land Israel 1800-1922

1877 wohnten 13.000 Juden in Jerusalem. Sie waren damit die größte Religionsgemeinschaft in dieser Stadt, noch vor den sunnitischen Muslimen. Die Verwaltungsprovinz Filastin wurde von einem osmanischen Pascha verwaltet. In dieser Provinz wohnten damals 25.300 Juden. In der jüdischen Liturgie kommt Jerusalem prominent vor. Man bittet um

Quellen

Gabriel Riesser (1806-1863) aus Hamburg gehörte zu den ersten jüdischen Rechtsanwälten. Er hatte in Heidelberg studiert und protestierte gegen eine Schrift des evangelischen Theologen H.E.G. Paulus aus Heidelberg, der die Taufe als Voraussetzung für das Bürgerrecht in Deutschland anschaute. Riesser zog damit die Aufmerksamkeit auf sich und verfasste für Dutzende jüdischer Gemeinschaften Eingaben an die Regierungen, die rechtliche Gleichstellung der Juden mit den Christen zu verfügen.

Weiterführende Literatur