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Jüdische Zeitreise durch 1700 Jahre Geschichte

Die jüdische Geschichte in Deutschland kommt im Schulunterricht nicht ausreichend vor. Es fehlt die Tiefendimension jüdischer Geschichte. Wir möchten hier Basiskenntnisse zur jüdischen Geschichte Europas vor 1933 und nach 1945 vermitteln.
Jüdische Zeitreise durch 1700 Jahre Geschichte

Wiederaufbau 1945-2021

Inmitten der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und nach dem Massenmord an zwei Dritteln der europäischen Juden war ein Wiederaufbau jüdischen Lebens 1945 schwer vorstellbar. Während sich in Frankreich und Italien etwa sechzig Prozent der Juden retten konnten, waren es in Polen nur zehn Prozent. In Deutschland hatten etwa 15.000 überlebt. Hier waren fast alle Synagogen zerstört worden. Amerikanische und französische Juden setzten sich für die Neuorganisation jüdischer Gemeinden ein. Überlebende aus Osteuropa strömten nach Westen, da sie dort keine Zukunft mehr sahen. In Deutschland hielten sich 1947 an die zweihunderttausend Juden auf. Die meisten wollten aber weiter. 1948 musste sich der junge Staat Israel eines Angriffs mehrerer arabischer Armeen erwehren. Viele wollten dorthin auswandern und Schluss mit Europa machen.

Ben Salomo

Ben Salomo: alias Nathan Kalmanovitch, 1977 in Rechovot/Israel geboren, in Berlin-Schöneberg aufgewachsen. War mit judenfeindlichen Übergriffen türkisch- und arabischstämmiger Mitschüler konfrontiert. Erfolgreiche Karriere als deutsch-Rapper. Verließ im April 2018 aus Frustration über den Antisemitismus diese Szene. Buch: „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“, München.

Lena Gorelik

Lena Gorelik: 1981 in Leningrad geboren, mit elf Jahren nach Deutschland ausgewandert, Besuch der Deutschen Journalistenschule in München. Beschriebt in Romanen die Schwierigkeiten der Integration russischsprachiger Menschen in die bundesdeutsche Gesellschaft, verfasst aber auch wissenschaftliche Texte. Freie Mitarbeiterin der Süddeutschen Zeitung, der ZEIT, des Zürcher Tages-Anzeigers und des Deutschlandfunks. Bücher: „Lieber Micha … Du bist ein Jude“, München 2011 „Wer wird sind“. Roman, Berlin 2021

Sergey Lagodinsky

Sergey Lagodinsky: 1975 in Astrachan/Russland geboren, mit 18 nach Deutschland ausgewandert. Studium des Rechts an den Universitäten Göttingen und Harvard, nach 2003 in Berlin publizistisch tätig. 2001 bis 2011 Mitglied in der SPD, Austritt, Wechsel zu den Grünen, 2018 Wahl als Europaabgeordneter. Seit 2008 Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.

Jewrovision

Jewrovision: Der Zentralrat der Juden in Deutschland bietet den Gemeindemitgliedern ein Kulturprogramm an. Seit 2013 fördert er zusätzlich die „Jewrovision“: Hier bewerben sich Musikbands aus jüdischen Gemeinden um die beste Aufführung. Dies fördert den Kontakt der jungen Mitglieder untereinander.

Makkabi Düsseldorf

Makkabi Düsseldorf: Seit 1990 ist die jüdische Gemeinschaft um das Vierfache auf 100.000 Mitglieder gewachsen. Es entwickelt sich ein jüdisches Vereinswesens. Die Makkabi-Vereine sind Sportvereine, die auch für Nichtjuden offen sind. Die auf 7.000 Mitglieder umfassende jüdische Gemeinde Düsseldorf bietet viele Aktivitäten an.

Daniel Donskoy

Daniel Donskoy: 1990 in Moskau geboren, mit 12 Jahren Umzug nach Tel Aviv, mit 18 Jahren nach Berlin. Ausbildung an einer Schauspielschule in London 2011-2014. 2021 Sendung im WDR: „Freitagnacht – Jews“, Late Night-Show. Austausch über Befindlichkeiten als Jude/Jüdin in Deutschland heute zu leben.